Der Binnenschiffsverkehr ist aufgrund der Trockenheit im fünften Kontinent heute nicht mehr von Bedeutung. Lediglich auf dem im südöstlichen Teil Australiens sich befindlichen Murray River, welcher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezüglich des Warenverkehrs in Australien eine wichtige Rolle einnahm, sind Flussfahrten heute von touristischer Relevanz.
Der von Einheimischen auch „Mighty Murray“ genannte Fluss war früher zur Versorgung abgelegener Ortschaften und zur Ankurbelung der Wirtschaft unerlässlich – die Schaufelraddampfer kreuzten flussauf- und abwärts, was wochen- oder gar monatelange Warentransporte auf dem Landweg ersparte.
Von seiner Quelle in den Schneebergen fließt der Strom 2600 km Richtung Westen, bildet dabei die Grenze zu den Bundesstaaten New South Wales und Victoria, bevor er in Goolwa, South Australia, in den Ozean mündet. Auf den knapp 2000 schiffbaren Flusskilometern sind heute historische Nachbauten der Dampfschiffe und moderne Hausboote für Kreuzfahrt-Touristen unterwegs. Einer der wenigen Raddampfer, die noch aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen und den Fluss befahren, ist die ‚PS Marion‘. Sie wurde 1897 erbaut und ist noch im Besitz des typischen Seitenschaufelrad-Antriebs, welcher mittels Holzfeuer die Dampfzufuhr erlangt. Fahrten mit der restaurierten und 200 Tonnen schweren ‚PS Marion‘ reichen von mehrstündigen Trips bis hin zu viertägigen Kreuzfahrten, wobei eine Vielzahl an Themen dem Kunden zur Verfügung steht. Start- und Zielhafen ist üblicherweise Mannum, wo das Gefährt bei Nichtnutzung auch Teil des Arnold Park Wharf Museums ist. Weiterhin ist es ebenso möglich, den Raddampfer privat zu chartern. Ebenso werden Flussfahrten von diversen Anbietern auf Teilstücken des Flusses zwischen Albury und Wellington durchgeführt.