Mit zahlreichen Themenrouten bietet diese Reederei ein besonders abwechslungsreiches Programm für Kreuzfahrt-Interessierte auf dem Mississippi, Snake River und Columbia River.

Die Möglichkeiten auf dem Mississippi reichen hier von Trips mit dem Motto „American Hootenanny“, auf denen die traditionelle amerikanische Volksmusik der 1960er Jahre wieder zum Leben erweckt wird, bis hin zu Fahrten, die dem Gast die Südstaatenkultur näher bringen sollen. Die längste sich im Angebot befindliche Route nimmt 22 Tage in Anspruch und führt von der Küste bei New Orleans bis nach St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota. Neben Reiseangeboten auf dem nördlichen und südlichen Teil des Mississippi sowie dem Columbia- und Snake River werden auch Ausfahrten auf dem Ohio River und dem Tennessee River offeriert. Das Flaggschiff der ehemaligen Great American Steamboat Company ist die 1995 erbaute American Queen, welche nach zwischenzeitlich ruhendem Fahrbetrieb durch Zulassungsbestimmungen und nicht erteilten Ausnahmegenehmigungen im April 2012 nach Renovierungsarbeiten wieder vom Stapel gelassen wurde. Seitdem kreuzt erstmals nach dem Jahr 2008 wieder ein Raddampfer unter Flagge des amerikanischen Unternehmens auf dem „Ol’Man River“ flussauf- und abwärts. Das Schwesterschiff der 'American Queen', die ‚American Empress‘ (PCR: 2,7), kreuzt seit 2014 auf dem Columbia- und Snake River. Eine achttägige Reise führt von Portland/Vancouver nach Clarkston oder umgekehrt.  Mit Einstiegspreisen pro Flusstag von ca. 140 Euro auf der ‚American Queen‘ und ca. 220 Euro auf der ‚American Empress‘ bewegt sich die American Queen Steamboat Company trotz des eher geringeren PCRs – ein Wert zwischen 1 und 1,5 wäre hervorragend – im Premium- und Luxussegment.

Preisstrategie der American Queen Steamboat Company

Bezüglich der Preisstrategie ist zu erkennen, dass die American Steamboat Company mit ihrem Schaufelraddampfer einer Skimmingstrategie nachgeht, da der US-Flusskreuzfahrtmarkt hinsichtlich des Mississippi relativ preisunsensibel ist. Kennzeichnend für eine solche Abschöpfungsstrategie sind die direkt nach der Produkteinführung im Jahr 2012 relativ hoch angesiedelten Preise für die Kreuzfahrten. Mit zunehmendem Konkurrenzdruck beziehungsweise weiterer Erschließung des Marktes fällt das Preisniveau allerdings wieder. Vorteile der Strategie sind die Möglichkeit des graduellen Abschöpfens der Preisbereitschaft, ein nach unten vorhandener Preisspielraum und hohe Stückdeckungsbeiträge, die einen Gewinn schon kurz nach der Einführungsphase ermöglichen können. Nachteile der Abschöpfungsstrategie ist das Bestehen eines höheren Floprisikos und die Gefahr, durch die guten Ertragschancen die Reedereien der Konkurrenz anzulocken.

Eine komplett gegenteilige Strategie stellt die Penetrationsstrategie dar. Hier wird durch relativ niedrige Einführungspreise eine breite Masse an Kreuzfahrtinteressierten angelockt. Nach Etablierung des Produktes auf dem Markt werden dann die Preise schrittweise erhöht. Diese Methode schafft eine geringere Flopwahrscheinlichkeit, die Möglichkeit von hohem Absatz und sie erschwert der Konkurrenz den Eintritt in den Markt. Die Kehrseite ist die durch die niedrigen Preise hervorgerufene Unsicherheit bezüglich der Qualität der Kreuzfahrt.